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  • AutorenbildBerit Bogs

Die Kunst des Loslassens

Loslassen-Können ist eine enorm nützliche Fähigkeit, die durch regelmäßiges Meditieren trainiert werden kann. Wer fähig ist, Altlasten aus Gedanken und negativen Emotionen wieder loszulassen, geht definitiv mit leichterem Gepäck und deutlich glücklicher durch das Leben. Diese Altlasten spiegeln sich oft als Groll, Abneigung und endlose Gedankenschleifen über längst Vergangenes wider. Sie können uns den Schlaf rauben, sich aber auch als Verspannungen im Körper manifestieren und uns damit unbewusst ein Leben lang begleiten.





Wie geht das mit dem Loslassen?


Auf Befehl auf jeden Fall nicht, zumindest bei mir funktioniert das so leider nie. Loslassen geschieht in erster Linie durch Annehmen - durch Akzeptieren der Dinge, so wie sie eben sind (um Missverständnissen vorzubeugen: das bedeutet nicht, aufs Handeln zu verzichten). Vergangenes lässt sich nicht mehr ändern, auch wenn wir es uns noch sehr wünschen. Wir alle sind Menschen, machen Fehler und verletzen einander. Uns allen geschehen im Laufe des Lebens schmerzhafte Dinge, die wir nicht ändern können. Sich dies bewusst zu machen, ist der erste Schritt.


Emotionen wollen gefühlt werden


Vielleicht gibt es auch noch Emotionen, die wirklich gefühlt werden wollen und bisher unterdrückt wurden? Manchmal hilft es, sich einfach selbst die Erlaubnis dazu zu geben. So kann die innere Lebensenergie wieder ins Fließen kommen. Im eigenen Leid zu versinken wäre natürlich kontraproduktiv. Aber man kann den Empfindungen wie in einer Meditation im Körper nachspüren. Wo fühle ich die Emotionen – vielleicht in der Brust oder in der Bauchgegend? Kann ich die Region weiter eingrenzen und wie fühlt es sich genau an? Unterstützend wirkt dabei sicher eine Dosis Selbstliebe, wie z.B. die Vorstellung sich selbst verständnisvoll den Arm um die Schulter zu legen, so wie es ein guter Freund tun würde. Vielleicht gibt es auch noch etwas zu vergeben – sich selbst und/oder jemand anderem?


Im Augenblick verankern


Handelt es sich um kleine alltägliche Dinge, die als nervige Gedanken endlos im Kopf rotieren, hilft es, sich in der Gegenwart zu verankern. Der Schlüssel dafür sind meditative Praktiken wie die Fokussierung auf den Atem, den Körper oder die Sinneswahrnehmungen. Meditation ist im Kern ja ein Eintauchen ins 'Hier und Jetzt'. Wenn die Aufmerksamkeit ganz im Augenblick ruht, ist für das Bewusstsein kein Raum mehr fürs Grübeln. Gerade abends vorm Einschlafen kann die bewusste und urteilsfreie Wahrnehmung des Körpers die notwendige Entspannung für einen erholsamen Schlaf bringen.



„Lerne loszulassen, das ist der Schlüssel zum Glück.“ (Buddha)





Sag einfach „Ja“


Meine Lieblings-Loslass-Übung ist übrigens das kleine Wörtchen „ja“. Das funktioniert im Alltag bei unangenehmen Dingen: „Ja! Das ist halt jetzt so.“ Man kann aber auch eine Meditation daraus machen: „Ja“ einatmen; „Ja“ ausatmen; „Ja“ einatmen; „Ja“ ausatmen usw. Und dabei einfach beobachten, was alles so passiert…



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