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  • AutorenbildBerit Bogs

Mehr Freude beim Meditieren


Mit Meditation wird oft Stille, Achtsamkeit und Bewusstsein verbunden. Aber ein oft unterschätzter Schlüssel dazu ist die Freude. Ohne Freude fehlt die Leichtigkeit; Freude motiviert und hilft über Durststrecken hinweg. Es gibt aber noch einen anderen Grund, weshalb Freude während der Meditationspraxis wichtig ist.


Der Verstand bewertet jede Erfahrung

Nach der buddhistischen Psychologie bewertet der menschliche Verstand jede einzelne Erfahrung sofort danach, ob sie angenehm, unangenehm oder neutral ist. Von dem Angenehmen will er reflexmäßig mehr, das Unangenehme wird abgewehrt und bei einer neutralen Erfahrung wird das Engagement zurückgefahren und die Aufmerksamkeit auf eine intensivere Wahrnehmung gerichtet. Diese Prozesse laufen in uns allen mehr oder weniger unbewusst ab.

Was bedeutet das fürs Meditieren?

Ruht die Aufmerksamkeit länger auf einem Objekt, z.B. dem Atem, ist das zunächst einmal eine neutrale Erfahrung. Für den Verstand ist das langweilig und er bewertet dies als Signal, die Aufmerksamkeit irgendwo anders hin zu schicken, dahin, wo mehr Action ist. Deshalb driftet der Geist leicht ab und verliert sich schnell in allen möglichen Ablenkungen. Ist die Meditation dagegen mit Freude besetzt, wird die Erfahrung als angenehm und somit lohnenswert für längeres Verweilen interpretiert. Die Aufmerksamkeit bleibt stabiler.

3 kraftvolle Tipps

Freude kann also eine neutrale in eine angenehme Erfahrung verwandeln. Aber wie kultiviert man nun am besten Freude beim Meditieren?

1. Eine freudvolle Intention setzen


Es macht einen Unterschied, mit welcher inneren Einstellung man die Meditation beginnt. Eine freundliche Herangehensweise mit der Absicht, die Zeit mit sich selbst so gut, wie möglich zu genießen, richtet den Verstand freudvoll aus.

2. Ausschau halten nach angenehmen Erfahrungen


Angenehme Erfahrungen bringen nichts, wenn sie nicht wahrgenommen werden. Das ist aber auch eine Frage der Übung. Das reine Sein im Augenblick ist zutiefst beglückend und das Wahrnehmen dieser Daseins-Freude lässt sich trainieren. Wo fühlt sich denn der Körper gut an? Wo kann ich Freude fühlen? Wie fühlt sie sich an? Zunächst werden es kleine Nuancen sein. Da darf man auch ruhig auch ein wenig nachhelfen, z.B. mit einem inneren Lächeln oder Würdigen. Richtet man seinen Fokus bewusst auf das Freudvolle (und mag es zu Beginn auch noch so klein sein), kann sich die positive Wahrnehmung noch einmal verstärken.

3. Das Bemerken von Ablenkungen würdigen


Es lässt sich leider nicht ganz vermeiden, dass der Verstand früher oder später abdriftet. Nun bringt man die Aufmerksamkeit am besten ohne jegliche Negativität und inneren Vorwurf zurück zum Meditationsobjekt. Der ‚alte Schlingel‘ Verstand hat sich davongemacht? – „Wie schön, dass ich ihn erwischt habe!“ - Da funktioniert natürlich auch jedes andere innere Bild, das Spaß macht und die Freude über das Bemerken der eigenen Vergesslichkeit in den Vordergrund rückt. Das kann das Bild sein, bei einem alten Bekannten auf einem Schwatz gewesen zu sein, sein kleines Hündchen 'Verstand' zurückzupfeifen oder irgendetwas anderes...Und weil das so viel Spaß macht, wird der Verstand dann ganz schnell mehr Vergesslichkeit bemerken wollen ;-)


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