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AutorenbildBerit Bogs

Herumstromern – Leichtigkeit im Herbst



Dieser Herbst ist wahrlich ein Fest für die Sinne! Nach dem Dürresommer hat es ja im September so intensiv geregnet, dass es wieder üppig zu wachsen und gedeihen begann. So fühlt sich dieser Herbst mit dem Nebeneinander von frischem Grün und buntem Laub für mich eher wie eine Mischung aus Frühling und Herbst an. Und die warmen Temperaturen bringen einen zusätzlichen Sommerhauch.



Und doch – im Herbst liegt auch ein wenig Wehmut in der Luft. Am Morgen wabert Nebel durch die Luft und an den Bäumen koexistieren Verfall und Pracht. Es ist eine Zeit des Übergangs ins Dunkle und Kalte, die zum Loslassen, Abschiednehmen und Entschleunigen einlädt.


Für mich sind Herbsttage immer eine Zeit des Herumstromerns. Ich hatte das Glück, als Kind direkt neben einem Wald aufwachsen zu dürfen, in dem ich mit den Nachbarskindern nach Lust und Laune herumstreifen, mit den Füßen im Laub rascheln, auf Bäume klettern und geheime Pfade erkunden konnte. Diese Tage waren oft fröhlich, manchmal aber auch ein wenig gruselig, wenn wir uns in unbekanntes Terrain vorwagten oder der Wind die Bäume knarzen ließ.


So ist es vielleicht auch mit dem Herbst – manchmal sind seine Tage heiter, manchmal aber auch grau und schwer.


Aber ob man nun seine Kindheit so oder völlig anders verbracht hat, die Natur lädt immer dazu ein, mit offenen Sinnen ihre Schönheit wahrzunehmen, das Leuchten der Farben zu sehen, den fallenden Blättern zu lauschen, das Kitzeln der warmen Sonnenstrahlen oder die Frische der Luft zu fühlen und ihren Duft zu riechen. Die Entschleunigung stellt sich dabei fast mühelos ein.


So ist das Herumstromern vielleicht die schönste Meditation überhaupt: Sich mit wachen Sinnen ohne Absicht und Ziel durch die Landschaft treiben lassen, sich an all dem Schönen erfreuen, vielleicht auch ein wenig melancholisch sein, das eine oder andere Neue entdecken, Staunen, Entspannen – einfach Sein.

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