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  • AutorenbildBerit Bogs

Darum noch ein Blog...

Ich habe lange gezögert, einen eigenen Blog zu eröffnen. Blogs gibt es ja wie Sand am Meer und eigentlich auch zu fast allen Themen. Aber ich bin inzwischen zutiefst davon überzeugt, dass das Thema Meditation immer noch völlig unterschätzt wird. Dabei trägt es das Potential in sich, notwendige zwischenmenschliche und damit gesellschaftliche Veränderungen in positiver Richtung voranzutreiben.



Von Haus aus bin ich Naturwissenschaftlerin und hatte mit allem, was nur irgendwie nach Gott oder Religion riechen könnte, nichts am Hut. Trotzdem machte ich seit meiner Jugend immer mal wieder Yoga und auch ein wenig Meditation - einfach weil es gut tat. In meinen Vierzigern bin ich dann aus innerem Lebensfrust heraus zum ernsthaften Meditieren gekommen. Denn ich hatte erkannt, dass ich dabei war, zu einem Menschen zu werden, der ich nie sein wollte – außen alles wunderbar, innen auf dem besten Weg hinein in Zynismus und Depression. In den vergangenen Jahren habe ich dann viele verschiedene Meditations-Richtungen ausprobiert und kann aus eigener Erfahrung die enorm wohltuende und transformierende Kraft bestätigen.


Selbst wenn man nur gelegentlich meditiert, die Gelassenheit im eigenen Leben wächst. Man ‚zickt‘ nicht mehr so herum und jammert weniger. Man reagiert weniger aus seinen Trigger-Punkten heraus. Man beginnt achtsamer durchs Leben zu gehen und sich selbst, die Dinge und die Mitmenschen aus einem bewussteren - und ja, auch liebevolleren Blickwinkel wahrzunehmen.


Wenn man regelmäßig und länger meditiert, kann man abseits vom ‚nur-theoretisch-Wissen‘ wirklich erfahren, dass Gedanken nur Gedanken sind, wie Ego-getrieben und konditioniert das menschliche Leben im Grunde ist, wie sich das eigene Ego gegen solch eine Erkenntnis wehrt („Ich doch nicht!“), dass es eben doch mehr gibt, als unser beschränktes Gehirn erfassen kann und vor allem, dass man immer wählen kann, wie man die Welt sieht.


Das alles geschieht natürlich nicht nebenbei. Es erfordert Mut, nach innen zu schauen und sich seinen Wunden und Ängsten zu stellen, Ausdauer und richtig viel Geduld mit selbst. Es ist ein Weg. Es ist meiner Meinung nach der eigentliche Sinn des Lebens, diesen Weg zu gehen.


Es mag vielleicht naiv klingen, aber ich wünsche mir eine Welt mit gelasseneren und bewussteren Menschen, die nicht nur aus ihren alten Konditionierungen und Mustern heraus agieren; eine Welt mit Politikern, die erkannt haben, dass wir Menschen alle miteinander verbunden sind und in unserem Streben nach Glück und Liebe gleich sind – und dass es im Leben eigentlich nur um diese zwei Dinge geht: Glück und Liebe. Ich wünsche mir, dass eines Tages bereits Kinder ganz selbstverständlich Meditation als Kulturtechnik lernen so wie Lesen und Schreiben, damit sie zu freundlichen und reflektierten Erwachsenen heranwachsen können. Ich wünsche mir mehr Menschen, die die Verantwortung für ihr Glück und Handeln selbst übernehmen und die aufhören, sich über die Umstände und andere Menschen zu beklagen.


Meditieren allein reicht sicher nicht aus, aber es ist ein richtig kraftvolles Werkzeug dazu!

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